50-JÄHRIGES BESTEHEN

Liebe Clubmitglieder und Freunde des Deutschen Unterwasserclub Berlin e.V.

Am 13. Januar 2001, ist unser Verein 50 Jahre alt geworden, oder, man kann auch sagen ein halbes Jahrhundert. 50 Jahre Deutscher Unterwasser Club Berlin e.V., das sind zugleich 50 Jahre Berliner Tauchsportgeschichte. Was viele bestimmt nicht wissen, unser Club wurde damals gegründet unter dem Namen ,,Arbeitsgemeinschaft für Unterwasserforschung" und erhielt erst später seine heutige Bezeichnung. Es waren 1951 genau 7 Gründungsmitglieder und die braucht man auch, um einen Verein zu gründen. Unser Ehrenmitglied Hans-Joachim Kloss war damals mit dabei. Er war der erste ,,Jugendliche" unseres Vereins, denn er war gerade 16 Jahre alt geworden.Jedoch schon sechs Jahre später führte er den ersten ,,richtigen" Tauchkurs in Theorie und Praxis durch. Damit war der DUC der erste Verein, der eine qualifizierte Ausbildung anbot und wurde damit richtungsweisend im Tauchsport. Die Ausbildung ließ Jochen dann so schnell nicht wieder los, er leitete Jahrzehnte die Ausbildung im DUC und ist immer noch aktiv dabei, wenn auch nicht mehr als Ausbildungsleiter.

Dann, im Jahre 1960, trat unser Verein das erste Mal bei Deutschen Hallenmeisterschaften in Aktion und holte gleich drei Deutsche Meistertitel nach Berlin.Dies war der Anfang einer beispiellosen Erfolgsserie im Tauchsport, die bis zumheutigen Tage nicht abreißen sollte. Die größten Erfolge für den DUC errangen Peter Kopsch und Jürgen Kolenda. In ihrer aktiven Laufbahn holten die Beiden alleine 132Deutsche Meistertitel und viele anderen Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften. Den Höhepunkt setzte Jürgen Kolenda 1980 mit seinem> Weltmeistertitel in Bologna und wurde damit zum erfolgreichsten Flossenschwimmer Deutschlands. Jürgen wurde 1984 durch seine hervorragenden sportlichen Leistungen mit der höchsten Auszeichnung die im deutschen Sport zu vergeben ist, dem Silbernen Lorbeerblatt, ausgezeichnet. Mit Stolz blicken wir auch auf die jüngsten Erfolge im Jahr 2000, Sven Gallasch holte bei den Deutschen Meisterschaften 2x Gold, 2x Silber und lx Bronze und wurde bei der WM 2000 Vizeweltmeister in der gleichen Disziplin wie Jürgen Kolenda. Und unsere talentierte Katharina Weckener wurde im April 2000 5-fache Deutsche Jugendmeisterin und qualifizierte sich dadurch für die Jugendeuropameisterschaft in St. Petersburg. Ohne Fleiß kein Preis. Von Montag bisFreitag wird jeden Tag trainiert und ohne die Mithilfe unseres Clubmitgliedes Hajo Abraham, der als Wettkampftrainer seit Jahrzehnten ehrenamtlich und unentgeltlich den Wettkampfsport im DUC leitet, wären diese Erfolge der Wettkämpfer nicht möglich.

Auch in anderen Wettkampfsportarten wird unser Verein durch seine Mitgliedererfolgreich vertreten, wie zum Beispiel im Apnoetauchen oder Unterwasserrugby. Erst im Dezember, beim Championscup 2000, sozusagen die Champions League der Unterwasserrugbyisten, wurden die Berliner Dritte und unser UnterwasserrugbyspieIer Winfried Zühlke war mit dabei. Die Leistungen des DUC werden jedoch nicht nur innerhalb sondern auch außerhalb unseres Vereins anerkannt. Im November 1990 wurde dem DUC durch die Jury des Deutschen Sportbundes und der Dresdner Bank das ,,Grüne Band" für vorbildliche Talentförderung im Verein zuerkannt. Dass das Grüne Band eine besondere Auszeichnung ist, sieht man daran, dass es in allen Grußwörtern an den DUC nicht unerwähnt bleibt. Die bestmöglich Betreuung der Jugend war danach auch weiterhin unser erklärtes Ziel. Es ist uns anscheinend auch gut gelungen, denn, dass sich die Jugend bei uns gut betreut fühlt, das belegen die besonders starken Zugänge von Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren. Der Dank hierfür gilt im besonderen Maße allen unseren Jugendleitern und ihren Helfern. Stellvertretend für alle anderen sei hier der augenblickliche Jugendleiter Philipp de Freitas-Branco genannt, der unermüdlich ist in seinen Bemühungen den Kindern und Jugendlichen viel zu bieten, sei es im Tauchsport oder bei der Freizeitgestaltung. Unermüdlich sind auch unsere ehrenamtlichen Übungsleiter, Trainer und sonstige Helfer und es ist schön, bei dieser Gelegenheit ein Dankeschön an alle auszusprechen. Ein Dank auch an alle, die stets bereit sind, das Vereinsleben mitzugestalten. 50 Jahre Vereinsgeschichte. Es gibt so viel zu erzählen. Wo anfangen und wo aufhören? Zum Beispiel erzählen, vom großen Erfolg, als der DUC 1986 die Ausrichtung der Weltmeisterschaften im Flossenschwimmen übernahm und eine wahre Meisterleistung der Organisation vollbrachte, immerhin mussten 29 Nationen betreut und untergebracht werden. Erzählen, von den vielen verschiedenen Ausrichtungen zahlreicher Veranstaltungen wie zum Beispiel Filmvorträge, viele nationale und internationale Fotowettbewerbe, VDST Bundestagungen usw. Erzählen, von interessanten Vorträgen über die Unterwasserwelt. Erzählen, von unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. Hans Hass, der mit seinen Unterwasser-Abenteuern weltweit mehr als 80 Millionen Menschen begeisterte und oft bei uns zu Gast war. Und noch immer ein gern gesehener Gast ist unser ehemaliges Mitglied Prof. Dr. Hans Fricke, mit seinen interessanten Vorträgen. Sein Filmvortrag über die Wiederentdeckung des Quastenflossers ist unvergessen. Erzählen auch, von den öffentlichkeitswirksamen Bergungsaktionen unserer Archäologengruppe um Rüdiger Snay (liebevoll Schlammtaucher genannt), die mit ihren Fundstücken selbst das Museum für Verkehr und Technik in räumliche Bedrängnis bringt. Und, und, und........

Von alledem hat unser Clubmitglied Joachim Sembach versucht, erzählte Vereinsgeschichte auch bildlich zu gestalten, indem er in mühevoller Kleinarbeit aus alten Film- und Videoaufnahmen ein kleinen Zusammenschnitt von vielen Jahren gemacht hat. Ich finde, der Film ist Joachim wirklich gut gelungen. Zu sehen war der Film zum 50. Geburtstag und mit Sicherheit bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Vereinsgeschichte auf Papier, eine Chronik von 50 Jahren zu schreiben, dass machte sich Heinz-Dieter Seiffert zum Ziel. Das Ergebnis ist in unserem Jubiläums-Froschmann zu sehen mit tatkräftiger Unterstützung durch Winfried Zühlke. Mit den beiden Projekten haben Joachim und Heinz-Dieter viele, viele Stunden verbracht. Vielleicht haben sie sich bei dem einen oder andern Bild oft gefragt, ach du liebe Zeit, wann war denn das, denn beide blicken auf eine lange Vereinsgeschichte zurück, Heinz-Dieter Seiffert ist Clubmitglied seit 45 Jahren und Joachim Sembach seit 30 Jahren. Apropos Clubmitglieder, ich denke, unser Verein hat auch die treuesten Clubmitglieder. Oder gibt es noch einen Tauchsportverein der so viele langjährige Mitglieder zählt? Abgesehen von Jochen Kloss, der mit 50 Jahren die Spitze hält, sind es immerhin noch 8 weitere Mitglieder die schon über 40 Jahre dabei sind (5 davon waren damals Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren), es folgen 25 Mitglieder mit mehr als 30 Jahren, danach 39 mit weit mehr als 20 Jahren und 41 Clubmitglieder mit mehr als 10 Jahren, gefolgt von 53 Mitgliedern mit über 5 Jahre Mitgliedschaft. Es spricht für sich, dass von den genannten Zahlen immerhin 45 Jugendliche ,,hängenblieben". Nach wie vor ist der DUC der größte Tauchsportverein Berlins, wenn nicht sogar von ganz Deutschland, mit seinen mehr als 360 Mitgliedern.

Für die Treue der Mitglieder gibt es für den einen oder anderen bestimmt verschiedene Gründe. Ein Grund für viele ist bestimmt unser schönes Clubhaus. In den Jahren 1951- 1970 ist der Verein öfter mal umgezogen, jedoch 1971 fand er sein richtiges Zuhause. 1971 wurde das damals völlig heruntergekommene ehemalige Sommerhaus des berühmten Malers Max Liebermann vom Verein übernommen. Das Bezirksamt war froh einen Pächter gefunden zu haben. Außer unserem Club wollte es keiner haben, es sollte abgerissen werden. Um es überhaupt nutzen zu können, mussten die Clubmitgliedem weit mehr als 7000 Arbeitsstunden leisten und zusätzliche finanzielle Mittel aufbringen. Danach kamen noch weitere Investitionen dazu, denn das Dach musste erneuert werden und die Fassade brauchte einen neuen Anstrich. Nach wie vor, wird allein durch Eigenarbeit der Mitglieder für den Erhalt des Gebäudes und Geländes gesorgt.

In den letzten Jahren ist viel über unser Haus und Grundstück in den Medien berichtet worden. Der Grund: Der erst 1995 gegründete Max Liebermann Verein plant die Errichtung eines Museums auf unserem Vereinsgelände, der ehemaligen Sommerresidenz Max Liebermanns. Er verlangt von unserem Verein, er solle sein Vereinsheim aufgeben, um diesen Plan verwirklichen zu können. Durch die Medien wurde viel Druck auf das Bezirksamt und den Verein ausgeübt und oft genug wurden beide hierbei unfair behandelt. Wegen der Bestimmung in unserem Pachtvertrag, dass der Verein umziehen muss, wenn sich ein geeignetes Grundstück findet, signalisierte der DUC Bereitschaft zum Umzug. Angebote vom Bezirksamt gab es. Sie konnten jedoch nicht realisiert werden, aus welchen Gründen auch immer Es lag nicht an uns. Vor ein paar Wochen wurde uns wieder ein Ersatz angeboten und für den Club wäre dieses Angebot eine wirkliche Alternative. Es ist eine schöne alte Villa, liegt uns fast direkt gegenüber am Wannsee, in der Scabellstr Nr. 7. Nun gilt es wieder abzuwarten. Vieles muss durch das Bezirksamt noch geklärt werden. Wir haben zum Glück Zeit, unser Pachtvertrag läuft bis zum Jahre 2015. Und doch, die Jahre gehen so schnell vorbei. Vor 10 Jahren 40. Geburtstag, heute der 50. und bald, ja bald, da fangen schon die nächsten 10 Jahre an. Als zum 40. Geburtstag unser damaliger 1 Vorsitzender Heinz-Dieter Seiffert in seinem Grußwort für den Froschmann schrieb, er freue sich schon auf das nächste Jubiläum im Jahre 2001, da hatte er bestimmt nicht im entferntesten daran gedacht, wie schnell diese Zeit wirklich vergehen wurde. Er schrieb auch, er hoffe, dass auch die kommenden Jahre so vergehen, wie es für den Club und seine Mitglieder am schönsten ist, mit viel Spaß und Freude für ein wunderbares Hobby, den Tauchsport. Ich denke, den Spaß und die Freude am Tauchsport haben unsere Mitglieder immer noch; denn dieses wunderschöne Hobby veranlaßte in den letzten 10 Jahren viele, das Tauchen zu erlernen und in unseren Club einzutreten. Wir können deshalb mit Stolz auf die Vergangenheit blicken und auf die Gegenwart wird sich unser ganzes Handeln richten. Wir werden gemeinsam das Erreichte bewahren und die Zukunft sichern. Schritte, die uns schon so viele Jahre in die richtige Richtung gehen ließen, lassen uns deshalb beruhigt in die Zukunft blicken. So bleibt mir nur noch zu sagen, ich wünsche unserem Verein dem Deutschen Unterwasser Club Berlin e.V. auch weiterhin noch viele, viele weitere gute und erfolgreiche Jahre.

Doris Dirbach-Thiel